Donnerstag, 28. April 2016



Jeffery Deaver - Der Insektensammler

Der Insektensammler ist der dritte Band der Lincoln Rhyme Reihe, das wusste ich jedoch anfangs nicht und habe es auch während des Lesens nicht als negativ empfunden, nicht die vorherigen zu kennen. Bestimmt kennt man die Personen dann besser oder deren Hintergrundgeschichte, aber dennoch ist es nicht notwendig die vorherigen Bände gelesen zu haben. 


Das Buch fing echt gut und schnell an und behielt dieses Tempo auch die ganze Zeit über bei, was ich nicht erwartet hätte. Es gibt kaum Raum zum Durchatmen, da vieles passiert, auch wenn manchmal nichts besonders actionreiches geschieht, so langweilt man sich bei Dialogen keineswegs, da sie entweder voller Satire oder Komik stecken, auch wenn diese zum Teil aufgrund der Einschränkungen von Lincoln zustande kommen. Ich finde es äußerst bemerkenswert, wie der Autor mit der Behinderung von Lincoln umgeht und diesen sich immer wieder selber auf die Schippe nehmen lässt. Dieses vermittelt große Sympathie, zudem bekommt der Charakter dadurch Tiefe und ist wirklich nicht nur so oberflächlich dargestellt. Dies ist einer der Gründe warum ich es sehr genoss das Buch zu lesen, es war erfrischend. Ferner war Lincoln eher ein rauer Charakter, aber aufgrund der Fähigkeit sich selber auch teilweise nicht so ernst zu nehmen bzw. kein Mitleid von anderen zu wollen, mochte ich ihn sehr gerne.


Die Handlung war interessant und weniger vorhersehbar, als ich erwartet hätte. Den Großteil der Geschehnisse hätte ich so nicht erwartet und wurde immer wieder von neuen Aspekten und Wandlungen überrascht. Das führte dazu, dass ich es äußerst ungerne weglegen konnte und dies auch nur unter Protest tat. Die verschiedenen Szenen machten die Story interessant und abwechslungsreich. Außerdem waren die Charaktere der anderen Protagonisten vielschichtig und tiefgründig.
Ich würde mich freuen auch die anderen Bände lesen zu können, auch wenn ich bereits viel Negatives über den vierten Band gelesen habe, dennoch erwarten mich auf jeden Fall die vorherigen Bände noch !

Donnerstag, 7. April 2016



Agatha Christie - Der Tod wartet / Rendezvous mit einer Leiche

"Ich vergesse nie. Denken Sie daran! Ich habe noch nie etwas vergessen - kein wichtiges Ereignis, keinen Namen und kein Gesicht…" Hätte sie doch besser die Vergangenheit ruhen lassen, doch das war nicht ihre Art und dafür kehrte sie nie wieder von ihrer Reise zum Toten Meer zurück.


 

Die Familie der oben Erwähnten - Boynton - ist höchst interessant dargestellt und vor allem unter psychologischen Aspekten einzigartig. Das macht den Roman unvorhersehbar. Letztendlich ist es aber immer so, dass es nie derjenige ist, auf den der deutlichste oder die meisten Beweise deuten. Daher war von Anfang an klar, dass es wieder so sein wird. Trotzdem fand ich die Entwicklung der Geschichte und das immer neue auftauchen verschiedener Bruchstücke des Todestages unterhaltsam - auch wenn ich persönlich absolut nichts mit diesen anfangen konnte. Vor allem bei einem war mir bewusst, dass er wichtig und bedeutsam ist, aber die daraus gefolgerte Schlussfolgerung war für mich nicht greifbar. 



Ich habe es dennoch oder gerade deshalb gerne gelesen, auch wenn es mich sehr stark an "Mord im Orientexpress" erinnerte.

Freitag, 1. April 2016



Simon Beckett - Kalte Asche
Als der Rechtsmediziner David Hunter die Überreste einer Leiche in einem Cottage findet, weiß er sofort, dass der Tod kein Unfall war - sondern Mord. Er will seine Erkenntnisse weiterleiten, doch die Insel auf der er sich befindet, ist von der Außenwelt wegen eines Sturms komplett abgeschottet. Da passiert ein weiterer Mord...


Irgendwann - vor ganz langer Zeit - habe ich diesen Roman bereits gelesen, aber ich konnte mich nur daran erinnern, ihn schon gelesen zu haben, von der Handlung wusste ich zum Glück nichts mehr.
Im Gegensatz zu "Weil deine Augen ihn nicht sehen", war dieses Buch nicht vorhersehbar, man rätselte zwar immer mit, wer der Mörder sein mochte, dennoch wurde man von den Wendung überrascht und das bis zuletzt. Das gefiel mir sehr gut. 



Der Inhalt war sehr abwechslungsreich und voller Geschehen. Kein Kapitel war langwierig oder zäh. Man teilte die Empathie des Protagonisten für die Einen und  verabscheute mit ihm auch Andere, das lies einen völlig in der Handlung versinken. Die Charaktere waren so unterschiedlich und teilweise undurchsichtig, dass man nicht vorhersagen konnte, was passiert, geschweige denn wer der Mörder war. Ganz zu Anfang hatte ich eine Vermutung wer es sein konnte, während der Reise durch die Erzählung geriet dieser Vermutung jedoch immer mehr in den Hintergrund, bis sie ganz verschwand und das zu Unrecht ! Denn genau diese Vermutung, auch wenn ich diese nur hatte, weil es die entfernteste Möglichkeit war, erwies sich als richtig, wenn auch nur teilweise. Dieser Roman hat mich sehr gut unterhalten und wurde innerhalb eines Tages verschlungen und das mit größtem Genuss ! Vielleicht fallen mir ja ebenfalls die anderen Bände in die Hände, dann werde ich sie ebenfalls gerne lesen und berichten :)