Samstag, 26. November 2016



Charlotte Link - Der Verehrer

Als in einem Waldstück eine Leiche einer jungen Frau gefunden wird - diese wird bereits seit 6 Jahren  vermisst - stellt sich durch einen Telefonanruf etwas völlig anderes heraus als bisher angenommen, sodass die Ermittlungen nun von einer anderen Seite angegangen werden.


Nachdem mir bereits "Das Haus der Schwestern" gut gefallen hat, nahm ich mir dieses Buch vor. Die Geschichte dreht sich um Leona, welche von ihrem Mann für eine andere Frau verlassen wird und sieht somit ihr gesamtes Leben untergehen. Damit beginnt auch wirklich ihr Untergang allerdings anders als man denkt. 
 

Ich fand den Aspekt der zwei Handlungsstränge die am Ende miteinander verschmolzen sehr geschickt eingefädelt. Die Hauptprotagonistin Leona gefiel mir auch äußerst, da sie eine starke Persönlichkeit darstellte und sich von nichts unterkriegen wollte. Mir gefiel auch ihre Sturheit und der Stolz ihres Charakters. Die Geschichte war nicht besonders actionreich (bis auf den Schluss), dennoch ereignete sich viel. Man kam von der Stelle - gleichzeitig passierte nicht weltbewegendes. Wie auch bei dem anderen Roman von Charlotte Link, ist dies weder actionreich noch blutrünstig, aber dennoch ein kleiner Thriller, den es sich zu lesen lohnt. Auch wenn ich äußerst lange zum Durchlesen brauchte, gerade weil ich zwischendurch das Gefühl hatte, das sich nicht voran bewegt, fand ich es sehr gut. Mir gefällt der Schreibstil und die Art und Weise des Geschichtsaufbaus. Vor allem sagen mir immer wieder die tiefgründigen und starken Persönlichkeiten zu. Ich würde zwar nicht sofort wieder zu einem Roman der Autorin greifen - da mir dafür in ihren Geschichten zu wenig passiert - aber in einiger Zeit werde ich sehr gerne mir eine "schöne" Mischung aus Thriller und Erzählung gönnen.

Dienstag, 15. November 2016



Sebastian Fitzek - Noah
Er weiß nicht, wie er heißt. Er hat keine Ahnung, wo er herkommt. Er kann sich nicht erinnern, wie er nach Berlin kam, und seit wann er hier auf der Straße lebt. Die Obdachlosen, mit denen er umherzieht, nennen ihn Noah, weil dieser Name tätowiert auf der Innenseite seiner Handfläche steht.

Wie bereits erwähnt habe ich "Noah" und "Das zweite Gedächtnis" gleichzeitig zu Ende gelesen/gehört. "Noah" hörte ich bei Spotify, sodass dazu kein richtiges Foto kommen wird - sondern ein schönes Blumenfoto.
Das Buch war sehr lang, was jedoch keinerlei negativer Aspekt ist, sondern nur als eine Feststellung dienen soll. Der Inhalt war sehr interessant und höchst fesselnd. Man konnte gar nicht aufhören, es anzuhören. Jedes Mal wenn ich die Gelegenheit hatte, hörte ich es daher weiter - egal wo oder wann.
Die Geschichte ist sehr ähnlich zu der von Ken Follett (wie bereits erwähnt). Allerdings war diese Geschichte viel vielschichtiger und undurchdringlich. Man wurde so oft überrascht und von Ortswechseln auf die Folter gespannt, sodass "Das zweite Gedächtnis" nicht im Mindesten mithalten konnte. Nicht nur, dass die Personen so tiefgründig und vom Leben gezeichnet waren, sondern auch eine Art Entwicklung durchmachten, macht den Verlauf der Geschichte höchst aufmerksamkeitserregend und steigerte weiterhin das Interesse daran.
Anfangs wusste ich nicht so recht, was ich mit dem Buch anfangen sollte, da es keine Einleitung oder so etwas in der Art gibt - man wird ins kalte Wasser geschmissen und muss sofort alles Wissenswerte und für die weitere Handlung wichtige aufsaugen, ohne das man so recht weiß worum es eigentlich gehen wird. Ich habe vor Beginn des Buches mir kein Inhaltsverzeichnis angeschaut, sodass ich daher nichts über den Inhalt des Buches wusste. Womöglich lag daher meine anfängliche Verwirrung. Dennoch entwickelte sich das Buch hervorragend - auch wenn man nicht wusste worauf es hinaus möchte.
Ich war richtig enttäuscht, als es dann zu Ende war, da es mir sehr gefallen hat. Vor allem der kritische Unterton, welcher zu Nachdenken bringen sollte, sagte mir sehr zu. Ich hoffe, dass viele das Buch hören/lesen werden, da es ein "intelligenter", sogleich aber sozialkritischer Roman ist.

Dienstag, 1. November 2016




Ken Follett - Das zweite Gedächtnis
Ein Mann erwacht in einem dunklen, kalten Raum. Er öffnet die Augen und erinnert sich an nichts. Ohne einen einzigen Cent in der Tasche  macht sich Luke daran, herauszufinden was geschehen ist. Hat er etwas brisantes gewusst?

An sich finde ich die Bücher von Ken Follett immer höchst überzeugend und ein totalen Genuss. Diesmal - genauso wie beim Modigliani-Skandal - wurde ich aber enttäuscht. Vorab wäre dennoch zu erwähnen, dass der Inhalt originell und interessant ist. Die Geschichte wird vorbildlich und rasant erzählt, sie wechselt immer wieder den Handlungsort und der Spannungsbogen hält sich sehr gut.
Wieso bin dann enttäuscht? Nun ja, gleichzeitig mit diesem Buch habe ich ein anderes von Fitzek mit dem Titel "Noah" gehört, das leider die gleiche Handlung und Thematik vorweist und sehr ähnlich aufgebaut ist (Dazu würde ich aber noch getrennt was sagen). Gerade weil sich die Bücher dermaßen ähneln und gleichzeitig komplett verschieden sind, fand ich eben dieses schwächer und wurde enttäuscht. Die Personen sind vielschichtig und das finde ich ansonsten immer gut, aber Noah von Fitzek war um ein riesen Quentchen besser. 

Hätte ich die Bücher im Abstand von paar Wochen, Monaten oder Jahren gelesen, hätte ich bestimmt beide für sehr gut befunden und wäre auch von diesem hier mehr als begeistert, da mit die Thematik einfach sehr zusagt. Im direkten Vergleich - und weil das andere das Erste der Art war - muss ich leider am Ende zugeben, dass ich es nicht weiterempfehlen würde, wenn man vor kurzem ein ähnliches Buch gelesen hat. Wenn man jedoch vor langer Zeit oder noch gar nicht mit dieser Thematik zu tun hatte, würde ich auch dieses Buch ohne Einwände empfehlen wollen.
Schade… einfach falsches Timing…